Warum zweifle ich so viel und was hilft dagegen

Zweifeln und zögern trifft jeden von uns. Egal, ob beim Blogpost veröffentlichen, der Präsentationsvorbereitungen, oder einfach nur den Kollegen fragen. Mich störte das, also suchte ich nach den Ursachen und was ich dagegen tun kann.

Zweifeln und Zögern sind das Ergebnis unseres Inneren Kritikers. Der hat die Aufgabe uns vor Dummheiten und gefährlichem Handeln zu schützen, allerdings schreitet er oft zu voreilig ein. Zum Glück können wir das durch Übung ändern.

Untersuchen wir das nun im Detail.

Der Innere Kritiker bringt den Zweifel

Du kennst das bestimmt. Du willst gerade deinen Blogpost veröffentlichen und plötzlich meldet sich da diese kleine Stimme in deinem Kopf, ob du auch ja keinen Unsinn erzählst. Wäre doch total peinlich, wenn plötzlich dutzende oder hunderte Menschen deinen Dummheiten lesen. Oh Gott, also doch lieber noch mal alles nachlesen und gegenprüfen.

Tja, da schlug der Innere Kritiker zu. Der bringt dir nämlich den Zweifel und das Zögern.

Der Innere Kritiker ist ein Begriff aus der Psychologie. Er dient als Modell für eine Eigenheit unseres Gehirns, uns vor Dummheiten und möglichen Gefahren durch unser Handeln zu schützen.

Es ist diese kleine Stimme im Kopf, die an dir nagt, ob du wirklich den Blogpost veröffentlichen kannst, ob auch ja keine Fehler in der Präsentation sind, denn du könntest dich ja blamieren, usw..

Jeder von uns hat ihn und jeder kennt ihn.

Welche Aufgabe hat der eigentlich?

Seine Aufgabe ist eigentlich uns zu schützen. Vor dummen, unsinnigen oder gar gefährlichem Handeln. Damit wir überleben und noch was vom nächsten Tag haben. Oder vom ganzen Leben, aber soweit denkt der Kritiker nicht.

Er bringt uns zum Zweifeln und Zögern, ob wir wirklich vom Felsen ins Wasser springen sollen. Vielleicht ist das doch zu gefährlich. Oder er hält uns zurück, wenn wir uns mit dem Stärksten in der Gruppe anlegen wollen. Könnte ja Haue geben.

Allerdings meldet er sich auch bei Themen, die auf den ersten Blick nicht gefährlich aussehen. Das hat damit zu tun, dass wir als Menschen ein sehr komplexes Sozialwesen haben.

Früher zu Jäger und Sammlers Zeit hat der Mensch nur als Gruppe überlebt. Er ist ein Gruppentier und kein Einzelgänger. Wir genossen den Schutz der Gruppe, z.B. vor Raubtieren oder feindlichen Gruppen und bekamen zu essen.

Alleine wären unsere Vorfahren wohl nie soweit gekommen. Daher war es extrem ungünstige, es sich mit der restlichen Gruppe zu verscherzen. Denn im schlimmsten Fall wären wir verbannt worden und verloren den Schutz der Gruppe. Was in der Zeit vor uns doch häufig zum Tod führte bzw. führen konnte.

Und genau davor will uns der Innere Kritiker schützen.

Der direkte Tod droht uns zwar nicht mehr in unserer modernen Welt, aber wir können immer noch den Rückhalt der Gruppe verlieren. Nur ist es jetzt nicht nur eine, sondern viele. Deine Arbeit mit Chef und Kollegen ist zum Beispiel eine, in der du dich bewegst. Deine Familie und Freunde eine andere. Oder gar unsere Gesellschaft.

Mit denen kannst du es dir immer noch verscherzen. Wenn du dich mit deinem Chef anlegst, dann kann es passieren, dass du bald ohne Arbeit da stehst. Der Tod warten nun nicht auf dich, aber vielleicht noch etwas soziale Ausgrenzung. Kennste ja, diese Vorurteile gegen faule Arbeitslose.

Also meldet sich der Innere Kritiker mit Zweifel zu Wort, ob es wirklich eine gute Idee ist dem Chef auf der Weihnachtsfeier die Meinung zu geigen. Oder bei viel subtileren Dingen, wie eine neue Präsentation. “Hoffentlich stimmt alles, wäre schlecht für meine Karriere, wenn der Chef die schlecht findet oder gar Fehler drin entdeckt”. Da prüfen wir dann lieber noch ein dutzend mal und zögern die Ablieferung bis zur Deadline hinaus.

Die Krux mit Kritiker und Zweifel ist, dass alles immer nur auf Annahmen basiert. Es kann so kommen, muss es aber nicht. Er trifft diese aufgrund unserer vergangenen Erfahrungen und der Einschätzung der aktuellen Situation. Die müssen nicht immer zusammenhängen. Es reicht, wenn es irgendwie passt.

Aus Sicht des Überlebens ist es sinnvoll, eher vorsichtig zu sein, aber leider ist das in unserer heutigen komplexen Welt oft zu unserem Nachteil.

Uns bedroht nicht mehr direkt der Tod. Auch sind die meisten Dinge nicht wirklich existenzbedrohend. Das Problem liegt hier eher darin, dass wir den Inneren Kritiker zu lange zuhören und vor allem nachgegeben haben.

Wenn der nämlich ständig mit seinen Zweifeln gewinnt, dann trainieren wir uns dahin ihm zuzuhören und danach zu handeln. Sprich wir lassen vieles und ärgern uns dann drüber, dass wir es nicht doch getan haben.

> Je mehr du ihm nachgibst, desto mehr gewinnt er an Macht.

Das heißt jetzt aber im Umkehrschluß nicht, dass du nie mehr auf ihn hören sollst. Nein. Er hat eine wichtige Aufgabe und die soll er auch wahrnehmen. Nur du musst im Einzelfall für dich entscheiden, ob es jetzt ein sinnvoller Hinweis von ihm ist oder du dein Ding trotzdem machst.

Wie du weniger Zweifeln lernst

Den Zweifel überwindest du nur, in dem du ihm nicht nachgibst und dein Ding trotzdem machst. Und dann Üben, üben, üben bis der Innere Kritiker sich nur noch bei wirklich wichtigen Dingen zu Wort meldet.

Klingt banal, aber ständiges üben ist wichtig. Nur so trainierst du ihn und dich weniger zu zweifeln und mehr zu handeln.

Beginne mit kleinen Zweifeln. Wenn der Zweifel aufkommt, überlege dir kurz was die schlimmsten Konsequenzen wären, falls es schiefgeht und ob du damit leben könntest. Wenn ja, danke dem Inneren Kritiker für seine Aufmerksamkeit und dann mach dein Ding. Falls nein, überlege dir wie du dir Sicherheit verschaffen kannst.

Nehmen wir an du schreibst einen Fachartikel, der in einem Magazin veröffentlicht wird. Vielleicht ist es sogar ein wichtiger Schritt in deiner Karriere. Der Zweifel meldet sich. Was wären nun die schlimmsten Konsequenzen von Fehler?

  • Grobe fachliche Fehler -> Karriere am Arsch, alle halten dich für eine Spinner
  • Kleinere fachliche Fehler -> Kommt nicht so gut an, hat aber eigentlich keine Auswirkungen auf dich. Vielleicht wirst du mal blöd bei einer Konferenz angesprochen. Kannst du darüber stehen?
  • Rechtschreibung und anders Pillepalle -> Wird eh noch korrigiert und zur Not musst du eine neue Version einschicken. Oder das Korrektorat korrigiert einfach.

Wie könntest du dir jetzt Sicherheit verschaffen?

Für die fachlichen Fehler könntest du dich vorher an andere Spezialisten, z.B. deine Kollegen, wenden und nach einem Kurzen Review fragen. Wenn die auch nichts feststellen, dann ist es in Ordnung und zumindest kein grober Schnitzer mehr wahrscheinlich.

Aus eigenen Erfahrung kann ich dir sagen, danke und ignoriere den Kritiker bei kleinen und unwichtigen Konsequenzen. Vor allem, wenn es Dinge sind die leicht änderbar sind, z.B. Blogposts. Machs einfach.

In den meisten Fällen wirst du feststellen, dass der sowieso daneben lag und absolut nichts Negatives passiert ist. Keine Verbannung, kein Tod, nicht mal ein Mucks der Gruppe. Nada, und all die Aufregung und wenns und abers vorher waren umsonst.

Mit der Zeit stellt der das auch fest und wird sich weniger stark bei dir melden. Du hast praktisch deine Ruhe und kannst Gas geben. Und wenn er sich dann mal meldet, weißt du immerhin es ist wichtig. Nun solltest du zuhören.

Fazit

Zögern und Zweifeln ist vollkommen normal. Der Innere Kritiker will dich nur beschützen. Allerdings müssen wir den trainieren, damit er nicht bei Belanglosigkeiten zuschlägt. Üben ist einfach, wir danken ihm und machen es trotzdem. Außer natürlich er hat Recht und unsere Leben ist in Gefahr.

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